Gefahrgutübung auf dem Gelände der Treibacher Industrie AG
Am Samstag dem 13. Oktober 2007 fand auf dem Betriebsgelände der Treibacher Industrie AG die diesjährige Bezirksübung des Bezirkes St.Veit/Glan statt. Ein Teil dieser Bezirksübung war eine Gefahrgutübung, an der auch die FF-Brückl teilgenommen hat.
Vorbereitet und organisiert wurde die Gefahrgutübung vom Bezirksatemschutzbeauftragten und Zugskommandanten der FF-Brückl BI Dr. Heinz Novak, der mit der Stoffauswahl die Latte für diese Übung sehr hoch gelegt hatte.
Übungsannahme war ein Verkehrsunfall Schiene-Strasse mit verletzter Person und Gefahrgutaustritt. Zu diesem Zweck wurde vom Bezirkskommandanten Ing. Egon Kaiser der Übungskesselwaggon der ÖBB angefordert.
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Als Stoff wurde Dimethyldichlorsilan ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine Flüssigkeit mit folgenden Eigenschaften:
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leicht brennbar |
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bildet mit Luft ab 3,6 Vol-% ein explosives Gemisch |
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stark ätzend |
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reagiert heftig mit Wasser unter Bildung von giftigen Gasen wie Chlorwasserstoff, Phosgen und Wasserstoff |
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die bei der Feuerwehr üblichen Löschmittel Wasser, Schaum und Pulver dürfen nicht verwendet werden |
Über die BAWZ wurden nach der Unfallmeldung die FF-Althofen und die Betriebsfeuerwehr TIAG alarmiert. Im Ersteinsatz wurde nach der Erkundung die Stoffnummer an die BAWZ gemeldet um möglichst rasch das entsprechende Datenblatt zu erhalten sowie unter Einsatz eines Druckbelüfters, mit dem die Dämpfe vom Fahrzeug weggeblasen wurden, durch einen Atemschutztrupp die Bergung des Fahrzeuglenkers durchgeführt. Der Verletzte wurde vom inzwischen eingetroffenen Bezirksfeuerwehrarzt Dr. Otto Liechtenecker und Feuerwehrarzt Dr. Willibald Sallinger medizinisch versorgt. Gleichzeitig wurden weitere Feuerwehren mit Spezialausrüstung für Gefahrgutunfälle angefordert und alarmiert. Von einem Trupp der Betriebsfeuerwehr TIAG wurde unter Schutzstufe III (Vollschutzanzüge) ein Auffangbehälter in Stellung gebracht, um so das Eindringen des gefährlichen Stoffes in die Kanalisation und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Erst nach Erhalt des Datenblattes konnten weitere Maßnahmen gemeinsam mit dem inzwischen eingetroffenen behördlichen Einsatzleiter Bürgermeister Dir. Manfred Mitterdorfer gesetzt werden. Die Unfallstelle war weiträumig abgesperrt. Ein Betreten der Wirkzone war nur mit Schutzstufe III möglich. Alle weiteren Arbeiten in dieser Zone wurden von Trupps der Feuerwehren Brückl, St.Veit und Betriebsfeuerwehr Donau-Chemie mit Vollschutzanzügen durchgeführt. Diesen Trupps wurde innerhalb der Gefahrenzone von Kräften der Feuerwehren Wieting und Friesach unter Schutzstufe II zugearbeitet.
Die sich bildenden giftigen Gase wurden mittels Einsatz eines Hydroschildes in sicherer Entfernung vom Kesselwagen niedergeschlagen, um so eine Ausbreitung in die umliegenden Werkshallen zu verhindern.
In weiterer Folge traf das angeforderte Bindemittel – trockener Sand, trockener Quarzsand, von dem innerhalb einer halben Stunde ca. 10 Tonnen durch die BAWZ organisiert werden konnten – ein. Damit konnte die Chemikalie gebunden werden. Von der BAWZ konnte auch eine geeignete Entsorgungsfirma ausfindig gemacht werden.
Die Gefahrgutübung wurde mit einer Nachbesprechung abgeschlossen.
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Der Kesselwagen mit austretenem
Gefahrgut
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Die Lecks werden abgedichtet
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Die Einsatzleitstelle außerhalb
der Gefahrenzone
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Trupp der FF-Brückl mit Vollschutz-
anzügen (Schutzstufe III) in
Vorbereitung
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Übergabe des Bindemittels an der
Grenze Gefahrenzone - Wirkzone
(Schutzstufe II an Schutzstufe III)
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Binden des ausgetretenen
Gefahrgutes
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Einsatzdaten:
Übungsbeginn: |
09:00 Uhr Anmarsch in den Bereitstellungsraum Mölbling |
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10:00 Uhr Übungsbeginn |
Einsatzleitung: |
Abschnittskommandant ABI Heimo Haimburger (FF-Brückl) |
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Bezirksatemschutzbeauftragter BI Dr. Heinz Novak (FF-Brückl) |
Medizin. Versorgung: |
Bezirksfeuerwehrarzt Dr. Otto Liechtenecker |
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Feuerwehrarzt Dr. Willibald Sallinger |
Behörde: |
Bürgermeister Dir. Manfred Mitterdorfer |
Feuerwehr
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Mannschaft
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Fahrzeuge
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Gerät
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Brückl |
8 Mann |
TLFA-4000 |
3 x Vollschutz, Schutzstufe III |
TIAG |
7 Mann |
LF |
3 x Vollschutz, Schutzstufe III |
Althofen |
14 Mann |
RLFA-2000, TLFA-2000 |
3 x Atemschutz, Bergeschere, Hydroschild, |
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Druckbelüfter |
St.Veit/Glan |
8 Mann |
GSF, SRF |
3 x Vollschutz, Schutzstufe III, |
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Atemschutzcontainer |
Donau-Chemie |
6 Mann |
PKW |
3 x Vollschutz, Schutzstufe III |
Wieting |
6 Mann |
TLFA-2000 |
3 x US, Schutzstufe II |
Friesach |
8 Mann |
RLFA-2000, KAT-Anhänger |
3 x US, Schutzstufe II |
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